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Häufigkeit & Vorkommen von Haut- und Schuppenflechten

Erfahren Sie hier Wissenswertes über die Hautflechte: Informationen zu Häufigkeit, Auftreten & Vorkommen von Schuppen- und Hautflechten sowie deren Begleiterkrankungen und mehr.

Häufigkeit & Vorkommen von Haut- und Schuppenflechten

Zu den Angaben über die Häufigkeit von Flechten sind sehr unterschiedliche Angaben in der Fachliteratur zu finden. Das mag damit begründet sein, dass viele Pilzerkrankungen nicht als solche erkannt und therapiert werden.

Viele Betroffene gehen aus Scham oder Nichtwissen gar nicht erst zum Arzt, um sich behandeln zu lassen, etwa beim Fußpilz oder dem Nagelpilz. Die Beschwerden sind erträglich und das allgemeine Leben wenig eingeschränkt. Man lebt dann einfach damit und belässt es auf sich oder man kämpft mit Hausmitteln dagegen, bzw. nimmt ein rezeptfreies Mittel aus der Apotheke zur Selbstbehandlung.

Der Fußpilz ist unter der Gruppe der Dermatomykosen (Hautpilzerkrankungen) auf jeden Fall die am häufigsten auftretende Pilzerkrankung. Schätzung besagen, dass teilweise rund 75% der Bevölkerung in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben unter einem Fußpilz leiden. Davon sollen sogar bis zu 12% von einem dauerhaften Nagelpilz betroffen sein.

Nagelpilz Fuß
Nagelpilz am Fuß
Lionel Allorge from fr [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Die Schuppenflechte ist die am weitesten verbreitete Hautflechte. Weltweit sind rund 125 Millionen Menschen betroffen, in Deutschland leiden ca. zwei Millionen Menschen unter Schuppenflechte. Das entspricht etwa 2-3 Prozent der Bevölkerung. Die Schuppenflechte ist nicht nur sehr schmerzhaft und unästhetisch. Sie führt zu sozialer Ausgrenzung der Betroffenen und deutlichen Einschränkungen in ihrem sozialen Leben. Auch von regelrechtem Mobbing auf der Arbeit oder in der Freizeit berichten laut neuester Studien der Schuppenflechten Organisationen, immer mehr Menschen.

Die Schuppenflechte hat noch eine sehr aggressive Nebenform, dabei geht die Erkrankung nicht auf die Haut sondern trifft die Gelenke. Dies passiert bei 5 bis 10% der Erkrankten und lässt die Psoriasis-Arthritis (entzündliche Gelenkerkrankung) entstehen. Auffällig ist auch die Tatsache, dass bei rund 50% der Erkrankten an Schuppenflechte auch eine Pilzinfektion der Nägel vorliegt.

Die systemischen Mykosen befallen die Schleimhäute und hier ist der Spitzenreiter der Scheidenpilz. Rund 75% aller Frauen gaben an, schon einmal oder mehrfach in ihrem Leben unter einer solchen Infektion gelitten zu haben.

Es gibt deutliche Eingrenzungen bezüglich der Erreger bei den Fadenpilzen. So ist der Trichophyton rubrum (befällt vor allem die Haut) und Trichophyton mentagrophytes (befällt vor allem Haare) für 90% aller Hautflechten verantwortlich. Und 80% der 300.000 bekannten Pilzarten gehören zu den Fadenpilzen und können die Hauterkrankung auslösen.

Die Häufigkeit von Nagelpilzerkrankungen nimmt im hohen Alter deutlich zu. Bei Menschen ab 65 Jahren ist bereits jeder zweite betroffen. Das mag an der im Alter oftmals abnehmenden Fußhygiene zwischen den Zehen liegen. Denn älteren Menschen fällt das Bücken und Sehen oftmals schwer.

Bei den Hautschuppen liegt die Anzahl der Betroffenen zwischen 23 und 70% der Bevölkerung. Je nach Quelle variiert diese Angabe sehr stark. 1-4% der Bevölkerung in gemäßigtem Klima leidet an Kleienpilzflechte. In tropischen Klimazonen sind es 30 bis 40 %. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sind von dieser Flechtenart betroffen.

Die Knötchenflechte, Lichen ruber planus, tritt vorwiegend bei der Altersgruppe von 30 bis 60 Jahren auf und ist damit die dort am häufigsten vertretene Hauterkrankung. In seltenen Fällen sind Kleinkinder betroffen.

Ab wann muss ich zum Hautarzt?

Eine Vorsprache beim Arzt ist immer dann sinnvoll, wenn Veränderungen der Haut festgestellt werden. Der Dermatologie ist der Facharzt für Hautkrankheiten und stellt die Diagnose nach einer eingehenden Untersuchung. Im Labor werden die Erreger in Kulturen gereift, um die genaue Behandlungsmethode und das richtige Medikament, das Antimykotica, bestimmen zu können.

Nicht jede Hautveränderung ist eine Flechte oder behandlungsbedürftig. Besonders bei lokalen Veränderungen, die nur sehr kurz erscheinen und nur einmal auftreten, ist in der Regel kein Arztbesuch notwendig. Oftmals reicht es hier aus, die Haut mit mehr Feuchtigkeit zu versorgen oder bestimmte Präparate in der täglichen Kosmetik zu meiden, da auch eine Kontaktallergie vorliegen kann.

Wichtig: Immer, wenn sich die Haut farblich verändert, dunkle Stellen unter der Haut auftreten, sich Schuppen, Pappeln und Pusteln bilden oder eine Stelle besonders juckt und dazu noch nässt, dann ist der Gang zum Facharzt unbedingt ratsam.