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Nagelpilz - Ursachen & Auslöser | Anzeichen & Symptome | Diagnose, Behandlung und Heilung

Erfahren und lesen Sie hier Wissenswertes über Nagelpilz: Informationen zu Häufigkeit & Auftreten von Nagelpilz sowie deren Begleiterkrankungen und mehr.

Nagelpilz - Ursachen | Symptome | Behandlung und Heilung

Der Nagelpilz, Onychomykose, auch Tinea unguium, ist eine Pilzerkrankung welche durch Fadenpilze, Hefepilze oder Schimmelpilze hervorgerufen wird. Die Krankheit betrifft ausschließlich die Zehen- oder die Fingernägel.

Auch die Erkrankung des Nagelpilz fällt unter die Flechten und gehört zu den Dermatophyten Hauterkrankungen. Neben den drei bekannten Verursachern kann bei einem Nagelpilz auch ein Gendefekt, eine Stoffwechselerkrankung oder ein Immundefekt sein.

Die Ursachen & Risikofaktoren für Nagelpilz sind: ▸ Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ▸ Durchblutungsstörungen ▸ ein Nagelekzem ▸ Nagelpsoriasis (Schuppenflechte auf dem Nagel) ▸ längere Antibiotika Therapie

Ein feucht-warmes Milieu wie es oft in Schuhen vorkommt und eine dazu schlechte Fußhygiene sind ebenfalls Risikofaktoren und Ursache von Nagelpilz.

Nagelpilz Zehe
Nagelpilz an der Zehe
Lionel Allorge from fr [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Nagelpilz ist keine schwere Erkrankung, jedoch ist die Pilzinfektion sehr ansteckend und daher häufig vertreten. Zehennägel sind generell häufiger betroffen als die Fingernägel. Die Erkrankung durch den Fadenpilz ist die häufigste Ursache und die typischen Gattungen des Fadenpilzes sind hierbei:

Trichophyton rubrum: Ernährt sich von Keratin, ist beim Menschen in der Hornsubstanz angesiedelt und überträgt sich direkt oder indirekt von Mensch zu Mensch. Sehr selten kommen auch Übertragungen von Mensch zu Tier vor. Der Pilz war vor allem in den USA und dem Nahen Osten verbreitet, ist aber weltweit vertreten und seine Häufigkeit in Europa hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

Trichophyton mentagrophytes: Der in der Hornsubstanz angesiedelte Hautpilz ist ein zoophiler Dermatophyt, denn er wird von Tier auf Mensch übertragen und kommt vor allem beim Nagetier und Kamelen vor. Er befällt vorwiegend den Kopf und den Körper, seltener den Nagel.

Epidermophyton floccosum: Ebenfalls ein Hautpilz, der hier vor allem die Haut, seltener die Nägel und niemals das Haar angreift. Er wird von Mensch zu Mensch übertragen und vor allem durch gemeinsame Nutzung von Duschräumen, Handtüchern, Strümpfen und Schuhen. Bei dem Befall der Fußsohlen und Zehenzwischenräume nennt man die Erkrankung dann Tinea pedis. Bei den Händen und Fingerzwischenräumen: Tinea manus.

Auslöser des Nagelpilz können sein: ▸ Durchblutungsstörungen ▸ Diabetes mellitus (Zucker) ▸ Entzündungen der Nägel ▸ allgemeine Immunschwäche ▸ Chemotherapien ▸ schlechte Fußhygiene ▸ zu enges Schuhwerk verbunden mit Fußschweiß ▸ Fußpilzerkrankung (oftmals ist der Nagelpilzerkrankung eine Fußpilzerkrankung vorgeschaltet) ▸ Arteriosklerose ▸ Einnahme von abwehrunterdrückenden Medikamenten ▸ Verletzungen

Sportler und Bauarbeiter gehören ebenfalls zur Risikogruppe, da sie erhöhte Schweißabsonderungen auf Grund des Schuhwerks an den Füßen haben. Zwei Arten von Nagelpilz-Befall sind bekannt und äußern sich unterschiedlich:

▸ Die subunguale Invasion bedeutet, dass der Erreger von unterhalb des Nagels eindringt. Er lässt die Nägel gelblich oder bräunlich erscheinen.

▸ Bei der superficialen Invasion dringt der Erreger von der Nageloberfläche aus ein und verfärbt den Nagel meist weiß.

Die Diagnostik des weit verbreiteten Nagelpilzes hat sich in den letzten Jahren geändert. Da einige Pilzkulturen eine schlechte Sensitivität aufweisen und dadurch falsche Laborergebnisse geliefert haben, geht man immer mehr dazu über, den Erreger mit einer molekularen Diagnostik zu bestimmen. Dabei wird das Erbgut des Erregers mit einer speziellen Untersuchung bestimmt, die zweifelsfrei den verursachenden Pilz bestimmt. Sie dauert nur 1-3 Tage und bietet eine schnelle Behandlung mit dem passenden Medikament.

Behandlung & Therapiemöglichkeiten bei Nagelpilz

Lokale Therapie: Antimykotische Wirkstoffe werden als Salben oder Nagellacke verschrieben und müssen regelmäßig auf den oder die Nägel aufgetragen werden. Sollte der Arzt Bedenken haben, dass die von oben erfolgte Behandlung durch den Nagel wenig Aussicht auf Erfolg hat, dann kann schmerzfrei der Nagel auch aufgeweicht und abgelöst werden. Danach werden das Nagelbett und der nachwachsende Nagel mit Salbe oder Lack auf der Basis von Bifonazol, Clotrimazol oder Ciclopirox behandelt.

Systemische Therapie: Sind mehr als drei Zehennägel betroffen, spricht der Mediziner von einem ausgedehnten Befall, der mit einer langfristigen Behandlung von mindestens 3-6 Monaten einhergeht. In schweren Fällen auch bis zu 12 Monaten und länger als Intervalltherapie. Die orale Therapie ist grundsätzlich wirksamer als die rein lokale Therapie. Aber es gibt eine recht hohe Rückfallquote von bis zu 40%, da viele der Pilzarten inzwischen auf Antimykotika unempfindlich reagieren. Die Kombination von lokaler und systemischer Therapie gilt in der Medizin als wirkungsvollste Behandlungsform von Nagelpilz.

Die Lasertherapie: Der gepulste Infrarotlaser inaktiviert die vorhandenen Pilzkulturen, ohne dabei den Nagel zu schädigen. Laut Statistiken einiger Hersteller sind bis zu 81% der Patienten bereits nach einer Behandlung von deutlichen Verbesserungen der Erkrankung. Nach 3 Monaten hellt sich der betroffene Nagel deutlich auf und nach 12 Monaten sind bei 81% nachhaltige Verbesserungen der Nagelstruktur zu erkennen. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen diese Behandlungsform allerdings bisher nicht.

Nagelpilz - Wann muss ich zum Arzt?

Eine Vorsprache beim Arzt ist immer dann sinnvoll, wenn Veränderungen am Fußnagel festgestellt werden. Der Facharzt für Hautkrankheiten stellt die Diagnose nach einer eingehenden Untersuchung. Im Labor werden die Erreger in Kulturen gereift, um die genaue Behandlungsmethode und das richtige Medikament, das Antimykotica, bestimmen zu können.

Nicht jede Hautveränderung ist eine Flechte oder ein Nagelpilz der behandlungsbedürftig ist. Besonders bei lokalen Veränderungen, die nur sehr kurz erscheinen und nur einmal auftreten, ist in der Regel kein Arztbesuch notwendig. Oftmals reicht es hier aus, die Haut mit mehr Feuchtigkeit zu versorgen oder bestimmte Präparate in der täglichen Kosmetik zu meiden, da auch eine Kontaktallergie vorliegen kann.

Wichtig: Immer, wenn sich die Haut oder Nagel farblich verändert, dunkle Stellen unter der Haut auftreten, sich Schuppen, Pappeln und Pusteln bilden oder eine Stelle besonders juckt und dazu noch nässt, dann ist der Gang zum Facharzt unbedingt ratsam.